Das Segment Übrige Märkte umfasst die Länder Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Estland, Georgien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Mazedonien, Serbien, Türkei, Ukraine und Ungarn. Die Übrigen Märkte erwirtschafteten im Jahr 2013 11,5% der Konzernprämien.

Die Gesellschaften der Länder Montenegro und Weißrussland wurden nicht in den Konsolidierungskreis der Vienna Insurance Group miteinbezogen.

Albanien

Nach einem Anstieg im 1. Quartal 2013 verzeichnete das Prämienvolumen des albanischen Versicherungsmarktes auf Basis der lokalen Währung im Gesamtjahr einen Rückgang von 4,9%. Dieser Rückgang ist auf die negative Entwicklung des Nichtlebenssegments (-6,5%), welches einen Anteil von rund 90% am Gesamtprämienvolumen einnimmt, zurückzuführen. Während der Nichtlebensbereich abseits der Kfz-Versicherung zwar einen Zuwachs erzielen konnte, sanken die Prämieneinnahmen im Kfz-Segment um 14,4%. Für den Lebensversicherungsmarkt fiel das Jahr 2013 mit einem Plus von 9,1% sehr positiv aus.

Der Markteintritt der VIG in Albanien erfolgte 2007 mit der Akquisition der Gesellschaft Sigma, die bis heute über eine Niederlassung auch im Kosovo tätig ist. Im Jahr 2010 kam die Interalbanian hinzu und seit 2011 ist die VIG außerdem Mehrheitseigentümer der Intersig. Alle drei albanischen VIG-Konzerngesellschaften sind in den Sparten der Nichtlebensversicherungen tätig und nehmen in diesem Bereich gemeinsam den zweiten Marktrang ein. Mit einem Anteil von 25,6% belegen sie auch am Gesamtmarkt die zweite Position.

Bosnien-Herzegowina

Die Versicherungsdichte lag in Bosnien-Herzegowina im Jahr 2012 bei rund EUR 67. Verglichen mit der Versicherungsdichte der EU-15-Staaten von mehr als EUR 2.600 wird das Aufholpotenzial des bosnisch-herzegowinischen Versicherungsmarkt verdeutlicht. Der Gesamtmarkt verzeichnete 2013 auf Basis der lokalen Währung ein Plus von 3,5%.

Die Konzerngesellschaft Jahorina, mit der die VIG in Bosnien-Herzegowina vertreten ist, belegte auf Basis der lokalen Währung im 1.–3. Quartal 2013 mit rund 4,6% Marktanteil den achten Rang. In der Republika Srbska ist die Jahorina mit 14% Marktanteil weiterhin Marktführer.

Bulgarien

Der bulgarische Versicherungsmarkt entwickelte sich auf Basis der Lokalwährung im 1.–3. Quartal 2013 mit einem Plus von 7,9% sehr positiv. Zu dieser Entwicklung haben sowohl das Lebens- als auch das Nichtlebenssegment beigetragen. Das Prämienvolumen in der Nichtlebensversicherung stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 5,1%. Die Lebensversicherungssparten konnten sogar um 22,5% zulegen, wirkten sich aber auf die Entwicklung des Gesamtprämienvolumens aufgrund ihres geringen Anteils von unter 20% nicht so stark aus.

In Bulgarien ist die Vienna Insurance Group mit der Bulstrad Leben und der Bulstrad Nichtleben vertreten. Im Jahr 2012 wurde die Bulgarski Imoti mit der Bulstrad Nichtleben verschmolzen. Im Vergleich zum 1.–3. Quartal 2012 konnte die VIG ihre Position am Gesamtmarkt verbessern und ist mit einem Anteil von 14% Marktführer.

Deutschland

Der deutsche Versicherungsmarkt entwickelte sich im Jahr 2013 ähnlich zufriedenstellend wie im Jahr davor. In der Schaden- und Unfallversicherung wird mit einem Anstieg der Prämieneinnahmen gegenüber dem Vorjahr von 3,2% gerechnet. Damit setzt sich das kräftige Wachstum fort, nachdem im Jahr 2012 mit 3,5% der stärkste Prämienzuwachs seit 2002 erzielt werden konnte. Der Geschäftsverlauf der Lebensversicherung war durch eine außergewöhnliche Dynamik im Einmalerlagsgeschäft und einer stabilen Entwicklung der laufenden Prämien geprägt, insgesamt stiegen die Prämien in diesem Segment gegenüber dem Vorjahr um 3,8%.

In Deutschland ist die VIG mit zwei Gesellschaften tätig, der InterRisk Nichtleben sowie der InterRisk Leben. Die InterRisk-Gesellschaften sind reine Maklerversicherer, wobei die InterRisk Nichtleben auf das Unfall- und Haftpflichtversicherungsgeschäft sowie ausgewählte Sachversicherungsprodukte spezialisiert ist. Der Geschäftsschwerpunkt der InterRisk Leben liegt bei Altersvorsorge- und Berufsunfähigkeitslösungen sowie Hinterbliebenenschutz. Am deutschen Markt behaupten sich die VIG-Gesellschaften erfolgreich als ertragsstarke Nischenanbieter.

Estland, Lettland, Litauen

In den baltischen Staaten ist eine überwiegend erfreuliche wirtschaftliche Entwicklung zu beobachten, welche sich auch auf den Versicherungsmarkt positiv auswirkte. Lettland verzeichnete 2013 im Vorjahresvergleich ein Wachstum in der Höhe von 17%. Diese starke Dynamik ging insbesondere vom Segment der fondsgebundenen Versicherung sowie der Krankenversicherung aus. Das Wachstum des Prämienvolumens sowohl in Estland als auch in Litauen war mit rund 10% ebenfalls sehr erfreulich.

In Estland ist die VIG seit 2008 über die Konzerngesellschaft Compensa Leben aktiv, die über Zweigniederlassungen auch Lettland und Litauen betreut. Darüber hinaus ist sie von Polen aus mit Zweigniederlassungen der Compensa Nichtleben in Lettland und Litauen vertreten.

Mit einem Anstieg von 37,3% lag die VIG in Estland 2013 deutlich über dem Marktwachstum, erreichte damit den 3. Rang und erhöhte ihren Marktanteil von 13% auf 17%. Einen noch deutlicheren Anstieg erreichte die VIG in Litauen. Hier lag das Wachstum der Compensa mit 46,6% signifikant über dem des Versicherungsmarktes. Im Vergleich zum Vorjahr konnte sie sich dadurch um einen Rang auf die fünfte Marktposition verbessern. In Lettland verzeichnete die Konzerngesellschaft mit einem Plus von 20,2% ebenfalls ein überdurchschnittliches Prämienwachstum.

Georgien

Der georgische Versicherungsmarkt wird, aufgrund des staatlichen Krankenversicherungsprogrammes sehr stark von der Krankenversicherung dominiert. Das Minus von rund 10% in diesem Segment führte daher auch zu einem Rückgang des Gesamtmarktes in der Höhe von 11,7%.

Der Marktanteil der beiden georgischen VIG-Gesellschaften GPIH und IRAO konnte auf 27,6% erhöht werden. Gemeinsam belegen sie den zweiten Marktrang. Sowohl GPIH als auch IRAO haben einen hohen Anteil an Krankenversicherungsprodukten, verstärken ihre Präsenz aber auch in der Schaden- und Unfallversicherung.

Kroatien

Kroatien ist seit 1. Juli 2013 Mitglied der EU. Im Gesamtjahr 2013 stieg das Prämienvolumen des Versicherungsmarktes auf Basis der Lokalwährung um 0,4%. Während die Nichtlebensversicherung ein Minus von 0,6% verzeichnete, erhöhten sich die Prämien der Lebensversicherung um 3,1%.

Die VIG ist auf dem kroatischen Markt mit zwei Gesellschaften vertreten. Die Wiener Osiguranje bietet Lebens- und Nichtlebensprodukte an, die Erste Osiguranje ist ausschließlich in der Lebensversicherung tätig. Die Bezeichnung „Wiener Osiguranje“ entstand, nachdem die beiden Gesellschaften Kvarner und Helios im Jahr 2013 verschmolzen wurden. In Summe beläuft sich der Marktanteil der VIG in Kroatien auf 7,6%, womit der vierte Rang eingenommen wird. Mit einem Anteil von 16,1% am Lebensversicherungsmarkt liegt sie in dieser Sparte auf Rang zwei.

Liechtenstein

Als einziges Land verfügt Liechtenstein über einen Zugang sowohl zum gesamten europäischen Markt als auch zur Schweiz. Als EWR-Mitglied können die Versicherungsgesellschaften ihre Produkte in den EU-Ländern absetzen. Aufgrund des Direktversicherungsabkommens haben sie zudem Zugang zum Schweizer Markt. Auf Basis von vorläufigen Daten ist für den Gesamtmarkt im Jahr 2013 ein rückläufiges Niveau an Prämieneinnahmen zu erwarten.

In Liechtenstein ist die VIG mit der Gesellschaft Vienna-Life vertreten. Sie ist ausschließlich in der Lebensversicherung tätig und konzentriert sich überwiegend auf fonds- und indexgebundene Lebensversicherungen. Im Vordergrund stehen dabei Versicherungslösungen, die an die individuellen Bedürfnisse der Kunden angepasst sind.

Mazedonien

Der mazedonische Versicherungsmarkt wird zwar von der Nichtlebensversicherung dominiert, das Lebenssegment weist jedoch zweistellige Wachstumsraten auf. Es stieg auf Basis der lokalen Währung im 1.–3. Quartal 2013 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 26,3%. In der Nichtlebensversicherung fiel der Anstieg mit einem Plus von 2,6% deutlich geringer aus.

In Mazedonien ist die VIG durch die Winner Nichtleben und Winner Leben vertreten. Darüber hinaus konnte im Jahr 2013 die Übernahme der Makedonija Osiguruvanje abgeschlossen werden, wodurch die VIG an die Spitze des mazedonischen Versicherungsmarktes aufstieg. Die neue Gesellschaft verfügt über ein diversifiziertes Produktportfolio mit Fokus auf die Kfz- und Unfallversicherung. Der Marktanteil des Konzerns beträgt mit Ende des 3. Quartals 2013 20,4%.

Serbien

Der serbische Versicherungsmarkt wies auf Basis der lokalen Währung im 1.–3. Quartal 2013 mit einem Plus von 2,9% des Prämienvolumens eine solide Entwicklung auf. Das im Vergleich zur Lebensversicherung viel größere Nichtlebenssegment verzeichnete einen Anstieg von 1,4%. Der Verkauf von Lebensversicherungsprodukten verlief im Gegensatz dazu mit einem Zuwachs von 9,8% dynamischer.

Die Wiener Städtische Osiguranje, mit welcher die VIG in Serbien vertreten ist, feierte im Jahr 2013 bereits ihr zehnjähriges Bestehen. Sie belegt mit einem Marktanteil von 8,9% weiterhin den vierten Rang. In der Lebensversicherung konnte die Wiener Städtische Osiguranje ihre Position auf Rang zwei mit 21,6% Marktanteil halten.

Türkei

Der Trend der zweistelligen Wachstumsraten setzte sich auf dem türkischen Versicherungsmarkt auch im Jahr 2013 fort. Das Gesamtprämienvolumen verzeichnete auf Basis der lokalen Währung im Vergleich zum Jahr 2012 einen Anstieg von 22,2%. Der Bereich Nichtleben konnte um 21,7% zulegen und auch die Lebensversicherung erzielte mit einem Plus von 25,3% ein deutliches Wachstum.

Am türkischen Versicherungsmarkt ist die VIG durch ihre Konzerngesellschaft Ray Sigorta vertreten. Das Unternehmen wurde 1958 gegründet und im Jahr 2007 von der VIG übernommen. Sie ist im Nichtlebensbereich mit Schwerpunkt Kfz-Versicherungen aktiv und belegt am türkischen Versicherungsmarkt den 14. Rang.

Ukraine

Mit über 400 Versicherungsgesellschaften, die Ende 2012 registriert waren, ist der ukrainische Versicherungsmarkt stark fragmentiert. Im Jahr 2013 stieg das Prämienvolumen moderat an.

Die VIG ist in der Ukraine mit vier Versicherungsgesellschaften vertreten. Dazu gehören die drei Nichtlebensversicherer UIG, Kniazha und Globus sowie der Lebensversicherer Jupiter. Auf dem Gesamtmarkt belegte die VIG im 1.–3. Quartal 2013 mit einem Marktanteil von 2,9% den vierten Rang und konnte sich im Vergleich zum Vorjahr um eine Position verbessern.

Ungarn

Anfang des Jahres 2013 wurde in Ungarn eine neue Steuer auf Versicherungsprämien eingeführt. Es handelt sich dabei um eine 15%ige Besteuerung der Bruttoprämien aus Kfz-Kaskoversicherungen und eine 10%ige Besteuerung der Bruttoprämien aus Unfall- und Sachversicherungen. Die neue Steuer ist eine Ergänzung zu der bestehenden Steuer auf Prämien aus der Kfz-Haftpflichtversicherung, die unverändert in Kraft bleibt.

Der Versicherungsmarkt verzeichnete auf Basis der lokalen Währung im Jahr 2013 einen Anstieg von 5,5%. Das Prämienvolumen erhöhte sich sowohl im Bereich der Nichtlebens- als auch der Lebensversicherung – das Wachstum lag bei 2,3% bzw. 8,5%.

In Ungarn ist die Vienna Insurance Group mit der Union Biztosító und der Erste Biztosító vertreten. Die beiden Gesellschaften belegten per Ende 2013 mit einem Marktanteil von 6,1% den achten Rang. Darüber hinaus wurde Ende Dezember 2013 eine Vereinbarung zum Erwerb der AXA Biztosító abgeschlossen.