Die Eurozone ist der wichtigste Exportmarkt für Länder in CEE. Auch aufgrund dieser Abhängigkeit wird 2014 nicht nur die Eurozone, sondern auch der zentral- und osteuropäische Wirtschaftsraum gegenüber dem Vorjahr leicht an Wachstumsdynamik gewinnen. Während die Länder der Eurozone sich langsam einem realen Wirtschaftswachstum von 1% annähern, prognostiziert der IMF für den CEE-Raum ein reales Wachstum von 2,7%. Im langjährigen Vergleich, insbesondere mit Jahren vor 2008, ist dies zwar immer noch keine überwältigende Zahl, betrachtet man sie jedoch im Kontext mit der positiven Entwicklung in der Eurozone und den Prognosen für die Folgejahre, gibt sie durchaus Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Die Jahre ab 2015 lassen durchwegs Wachstumszahlen von über 3% und damit eine nachhaltig positive Entwicklung erwarten.
2014 sollte zudem das letzte Jahr sein, in dem mit Serbien (-0,6%) und Slowenien (-1,0%) Länder der CEE-Region, in denen die VIG vertreten ist, noch Rezessionen zu überwinden haben. Ab 2015 wird laut den derzeitigen Prognosen jedes VIG-Land ein positives Wirtschaftswachstum verzeichnen können.
Trotz allem sind in einzelnen Ländern die Rahmenbedingungen für erfolgreiches Wirtschaften schwierig. Das Wirtschaftswachstum ist von Nettoexporten getragen, diese entwickeln sich jedoch noch nicht ausnahmslos positiv. Die Abhängigkeit vom Exportmarkt der Eurozone bzw. von Rohstoffpreisen ist sehr groß, zudem gibt es politische Abhängigkeitsszenarien. In der Tschechischen Republik, Bulgarien und Rumänien gilt eine expansivere Fiskalpolitik als wahrscheinlich, in Albanien und Serbien wird eher das Gegenteil erwartet.
Eine Besonderheit stellt derzeit die Entwicklung in der Ukraine dar. Diese ist allerdings zum gegenwärtigen Zeitpunkt schwer abzuschätzen.
Insgesamt muss trotz optimistischer Erwartungen in CEE damit gerechnet werden, dass externe Faktoren wie verfehlte fiskal- oder strukturpolitische Maßnahmen sowie insbesondere eine Konjunkturabschwächung in Süd- und Westeuropa auch negative Auswirkungen auf die Länder in Zentral- und Osteuropa haben könnten. Hingegen ist im Falle einer besseren Entwicklung der Eurozone auch damit zu rechnen, dass sich große Länder wie Polen oder die Tschechische Republik schneller erholen und Wachstumsimpulse an die gesamte CEE-Region weitergeben. Speziell aus den GIIPS-Staaten konnten zuletzt eher optimistische Signale wahrgenommen werden, was jedenfalls zur gesamten Stabilisierung der westeuropäischen Wirtschaft beiträgt.
CEE ist auch weiterhin eine heterogene Region mit einem Nord-Süd-Gefälle und vielfältigen Problemen insbesondere in struktureller Hinsicht. Gleichzeitig bleibt es eine Region mit höherem Wachstum als in der Eurozone und viel Potenzial für Unternehmen, die gewillt sind, an gezielten Aufholprozessen mitzuarbeiten, um in weiterer Folge von den Erfolgen zu profitieren.