CEE wird auch in den kommenden Jahren weiterhin eine Region sein, die einerseits wirtschaftspolitisch heterogen im Sinne eines Nord-Süd-Gefälles und andererseits von der Stärke der Eurozone abhängig ist. Staaten mit einer starken Inlandsnachfrage, wie etwa Polen, leiden darunter weniger als Staaten, die klein und exportorientiert sind. Aus volkswirtschaftlicher Sicht stellen für diese Märkte ein zu geringes Wachstum der Eurozone sowie das Ausbleiben wesentlicher Reformen die größten Risiken dar.

Was den globalen Wettbewerb betrifft, so gilt eine konjunkturelle Abkühlung von China und den USA durchaus möglich. Aufgrund ihrer engen Handelsverflechtungen mit diesen weltwirtschaftlichen Treiberländern wären Regionen wie Brasilien oder Indien davon unmittelbar betroffen. Der Raum CEE würde hingegen vergleichsweise attraktiver für ausländische Investoren werden.

Grundsätzlich weisen alle CEE-Länder langfristig ein enormes Potenzial in Bezug auf Einkommensentwicklung und Versicherungsdichte auf. Speziell für Polen gilt, dass die kaufkräftige Mittelschicht in absoluten Zahlen spätestens 2015 größer sein wird als jene in Österreich. Hier litt das Wachstum auch während der Krise dank des starken Binnenmarktes nicht so sehr wie anderswo.

In manchen Ländern, wie etwa in Rumänien, ist die zukünftige Entwicklung des Versicherungsmarktes noch relativ stark von der Umsetzung nationalstaatlicher Reformen abhängig. Die Reformierung des Sozial-, Gesundheits- sowie Pensionsversicherungssystems ist in vielen CEE-Ländern in Planung.

Ein Land mit großem Potenzial, jedoch ebenso großem Reformbedarf ist die Ukraine, wo sich besonders die Agrarwirtschaft und die damit zusammenhängenden Produktionssektoren gut entwickeln. Langfristig werden eine erhöhte Kaufkraft und damit ein Ansteigen der Versicherungsnachfrage privater Haushalte als attraktive Szenarien gesehen.

In der Region des stark exportabhängigen Südbalkans hat sich die unmittelbare Gefahr eines Ausstiegs Griechenlands aus der Währungsunion und eines damit einhergehenden kompletten Einbruchs der Nachfrage aus der Eurozone verringert. Ob die leichte Erholung der Exportnachfrage aus den Ländern der EU im Jahr 2013 ausreichen wird, um auch der Balkanregion zu Wachstum zu verhelfen, bleibt fraglich. In jedem Fall bietet die Region CEE langfristig ein ausreichend großes Wachstumspotenzial für Versicherer dieser Region.