Die Erwartung einer weiterhin expansiven Notenbankpolitik, eines langfristig niedrigen Zinsniveaus und einer moderaten Konjunkturbelebung in den Industriestaaten führte zu deutlichen Kursgewinnen an den wichtigsten Börsenplätzen: So erreichte beispielsweise der US-Börsenindex Dow Jones Industrial (DJI) nicht nur neue historische Höchststände, sondern wies auch den größten Kurszuwachs seit knapp zwanzig Jahren auf. Eine globale Aktienhausse war im Jahr 2013 dennoch nicht gegeben, denn viele kleinere Aktienmärkte und vor allem die Börsen vieler Emerging Markets erzielten nur bescheidene Zuwächse oder mussten gar Kursverluste hinnehmen.
Der globale Aktienindex MSCI World zeigte für die ersten Monate des Jahres 2013 eine kräftige Aufwärtsentwicklung der Aktienkurse, wobei schon in den ersten Monaten des Jahres die Entwicklung der US-Börsen (und des japanischen Aktienmarktes) den Rest der Welt klar übertraf. Aus Sorge vor einer künftig restriktiveren Geldpolitik der Notenbanken setzte im Laufe des Monats Mai eine deutliche Korrektur ein, die den Indexwert des MSCI World wieder nahezu auf Niveau des Jahresbeginns zurückgeworfen hat. Den Notenbanken – insbesondere der US Notenbank FED – gelang es, die Sorgen vor einer raschen Rücknahme der expansiven Maßnahmen zu zerstreuen, was im Verlauf des 3. Quartals zu deutlichen Kursgewinnen führte. Selbst die vorübergehende Zuspitzung des Haushaltsstreites in den USA und eine leichte Rücknahme der Konjunkturprognosen für 2014 trübte die gute Stimmung an den wichtigsten Weltbörsen nicht dauerhaft, sodass der Indexwert des MSCI World im Gesamtjahr 2013 um beachtliche 24,1% anstieg.
Treibende Kraft der Kursbewegung war der US-Aktienmarkt: Der Dow Jones Industrial erreichte im März 2013 erstmals wieder das Kursniveau von vor der Krise 2008/09. Im Jahresverlauf legten die Kurse weiter zu und kletterten bis zum letzten Handelstag des Jahres 2013 auf den Rekordwert von 16.576,66 Punkten. Dies entspricht einem Anstieg von 26,5% gegenüber dem Jahresultimo 2012. Die hervorragende Entwicklung des US-Aktienmarktes zu übertreffen, gelang im Jahr 2013 der Börse in Tokio, wo die betont expansive Politik der im Dezember 2012 neu gewählten japanischen Regierung zu einem wahren Kursfeuerwerk geführt hat. Nach starken Kursschwankungen wies der Leitindex Nikkei 225 zum Jahresende 2013 einen Anstieg von 56,7% auf.
Mit einem Plus von 17,9% im Jahr 2013 hat auch der europäische Aktienindex Eurostoxx 50 ein letztlich beachtliches Ergebnis erzielen können. Im Gegensatz zu den US-amerikanischen und japanischen Indizes erzielte der Eurostoxx 50 im 1. Halbjahr faktisch keine Steigerung, da
- insbesondere die Sorgen hinsichtlich der Konjunkturentwicklung in Frankreich,
- die unklaren Mehrheitsverhältnisse nach den Parlamentswahlen in Italien und
- die Zypernkrise
die Schatten der Schuldenkrise wieder auftauchen ließen.
Die gute Kursentwicklung im 2. Halbjahr – die etwa gleichauf mit jener in den USA und Japan liegt – sorgte für das erwähnte positive Jahresergebnis.
Wenig befriedigend entwickelten sich im Jahr 2013 die Börsen der Emerging Markets, da Investoren Kapital aus diesen Märkten abgezogen haben. Der MSCI Emerging Markets Index fiel folglich im Jahresverlauf um 5,1%, zeitweise lag der Verlust gegenüber dem Jahresultimo 2012 bei mehr als 15%. Die CEE-Länder konnten sich der negativen Marktstimmung nicht entziehen. Der in Euro berechnete Osteuropaindex CECE gab im Jahresvergleich – trotz günstiger Konjunkturprognosen – um 9,6% nach.