Das Jahr 2012 war von einer überraschend kräftigen Aufwärtsentwicklung der Aktienkurse an den internationalen Börsen geprägt. Maßgeblich unterstützt wurde die Kursentwicklung durch die expansive Geldpolitik der Notenbanken, die zu historisch niedrigen Zinssätzen geführt und damit die Veranlagung in Aktien attraktiver gemacht hat.
Das Jahr 2012 begann mit Kursgewinnen und einer generell verminderten Volatilität der Märkte. Zu Beginn des 2. Quartals rückte aber die Schuldenkrise einiger europäischer Länder wieder ins zentrale Blickfeld und führte erneut zu wachsender Besorgnis an den Märkten und deutlichen Kurskorrekturen. Erst als die weitreichenden Sparmaßnahmen in Griechenland gesichert waren und sich die Handlungsfähigkeit der Europäischen Union trotz eines Regierungswechsels in Frankreich bestätigte, setze im Juni eine positive Gegenreaktion ein. Ab diesem Zeitpunkt war eine interessante Differenzierung der Marktentwicklung zu beobachten: Die europäischen Märkte zeigten eine – wenn auch teilweise volatile – Aufwärtstendenz, die bis Jahresende weitgehend ungebrochen anhielt; in den USA wurde diese Aufwärtstendenz hingegen abrupt unterbrochen, als sich nach den Präsidentenwahlen Anfang November das politische Patt bei der Haushaltssanierung bestätigte und eingebaute Sanierungsautomatismen den Absturz der USA in die Rezession als möglich erscheinen ließen. Diese Korrektur führte dazu, dass der US-Börseindex Dow Jones Industrial (DJI), mit einem Anstieg von 7,3% zwischen Ende 2011 und 2012, zu den schwächer performenden Indizes des Jahres 2012 zählt. Jedoch war der DJI mit 13.104,4 Punkten zum Jahresultimo den Indexständen vor Ausbruch der Krise 2008/09 sehr viel näher als beispielsweise der Eurostoxx 50 oder der Nikkei 225.
In Japan wiederum haben die Neuwahlen im Dezember 2012 die bis dahin lustlose Kursentwicklung in ein Kursfeuerwerk übergehen lassen. Der Nikkei 225 mit einem Jahresendstand von 10.395,2 Punkten sorgte mit einem prozentuell zweistelligen Anstieg für ein exzellentes Jahresergebnis (+22,9%), frühere Höchststände sind damit aber noch weit entfernt.
Auch der Euro STOXX 50 mit einem Stand von 2.635,9 Punkten war zwar trotz eines Zuwachses um 13,8% im Jahr 2012 weit vom historischen Höchststand entfernt, aber Europa zeigte keineswegs eine homogene Entwicklung. Der schwachen Marktperformance in Problemländern der südeuropäischen Peripherie stand eine deutliche Annäherung an historische Höchststände in anderen Ländern (etwa des DAX in Deutschland) gegenüber.
Gut mitgehalten haben 2012 die Kurse an den Börsen der Emerging Markets. Der MSCI Emerging Markets Index stieg um 15,1% an. Diesen Wert deutlich übertreffen konnten die europäischen Emerging Markets in Mittel-, Ost- und Südosteuropa: Der in Euro berechnete Osteuropaindex CECE legte im Jahresvergleich um 25,7% zu.