Die Wiener Börse konnte die außerordentlich gute Entwicklung der beiden Vorjahre nicht wiederholen und musste 2011 deutliche Kursverluste hinnehmen. Maßgeblich verantwortlich waren dafür sowohl das hohe Gewicht der schlecht performenden Bankaktien am Leitindex ATX als auch die enge wirtschaftliche Verflechtung mit den CEE-Ländern und Italien. Italien zählte im abgelaufenen Jahr zu den zentralen Brennpunkten der Schuldenkrise. Die CEE-Länder zeigten zwar eine überwiegend robuste Entwicklung und waren von der Schuldenkrise kaum betroffen, fanden bei internationalen Investoren dennoch wenig Beachtung.

Der Kursverlauf an der Wiener Börse war während des gesamten Jahres von hoher Volatilität gekennzeichnet. Die moderate Aufwärtstendenz zu Jahresbeginn führte Mitte Februar zu einem Jahreshöchststand von 3.000,70 Punkten. Parallel zur globalen Börseentwicklung hatte der Reaktorunfall in Japan auch an der Wiener Börse eine deutliche Korrektur zur Folge. Die darauf folgende moderate Kursentwicklung wurde durch heftige Rückgänge in der zweiten Hälfte des 3. Quartals und danach neuerlich Mitte des 4. Quartals abgelöst. Ausschlaggebend für diese Verluste waren einerseits verschlechterte Konjunkturaussichten und andererseits die Verschärfungen der Schuldenkrise. Der Jahrestiefstwert von 1.652,79 Punkten wurde in der zweiten Novemberhälfte erzielt. Bis Jahresende steigerte sich der ATX zwar bis auf ein Niveau von 1.891,68 Punkten, musste aber für das Gesamtjahr einen Rückgang um 34,9% hinnehmen.