Die Kernstrategien werden in der Vienna Insurance Group durch folgende Managementprinzipien begleitet, die im gesamten Konzern optimalen Zugang zu Kunden, die wechselseitige Nutzung von Synergien und eine breite Risikostreuung gewährleisten sollen:
Global denken – lokal handeln
Das Management der Vienna Insurance Group verfügt aufgrund der zahlreichen Akquisitionen der letzten Jahre über eine beträchtliche Erfahrung bei der erfolgreichen Integration von Neuzukäufen in den Konzern. Ziel des Konzerns ist es, die lokale Erfahrung der Mitarbeiter mit den Qualitätsstandards des Konzerns zu kombinieren, um auf allen Märkten qualitativ hochwertige Versicherungsdienstleistungen anbieten zu können.
Es gehört zur Philosophie der Vienna Insurance Group im Rahmen der Mehrmarkenpolitik, ihre neu akquirierten Unternehmen mit den bestehenden, bereits lokal etablierten und bei seinen Kunden bekannten Markennamen weiterzuführen. Dadurch können die vorhandenen Vertriebsbeziehungen weitergeführt und der Fokus der Marketingaktivitäten auf den kontinuierlichen Ausbau des jeweiligen Unternehmens gelegt werden.
Unter Nutzung konzernweiter Synergieeffekte ist es den einzelnen Unternehmen möglich, speziell auf den Markt angepasste Produkte zu entwickeln sowie lokale Marketingkampagnen durchzuführen und für den jeweiligen Markt geeignete Vertriebskooperationen abzuschließen. Durch die gemeinsame Nutzung von Back Office-Bereichen (shared services) und den konzerneinheitlichen Zukauf von Dienstleistungen soll die Verwaltungs- und Kostenstruktur schlank gehalten werden.
Im Vertrieb setzt der Konzern auf eine Kombination aus eigenen Vertriebsmitarbeitern, Maklern, Agenten und Bankenvertrieb. Der Multikanalvertrieb soll die optimale Nutzung von Cross Selling-Potenzialen sicherstellen und darüber hinaus gewährleisten, dass es zu keiner Abhängigkeit von einem einzigen Vertriebspartner kommt.
Lokale Verankerung
Die Leitung der einzelnen Konzerngesellschaften erfolgt überwiegend durch ein lokales Management, welches das in den einzelnen Ländern vorherrschende Marktumfeld aus langjähriger Erfahrung kennt. Die strategische Steuerung der lokalen Gesellschaften erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Konzernleitung.
Im Fall von mehreren Tochtergesellschaften in einem Land erfolgt eine organisatorische Zuordnung kleinerer Einheiten zur größten Tochter und Steuerung durch diese. Grundsätzlich werden erwirtschaftete Gewinne in den jeweiligen Gesellschaften bzw. Ländern belassen, um damit das weitere Unternehmenswachstum zu unterstützen.
Unterstützung durch Zentrale
Die lokalen Unternehmen werden durch den Konzern in wesentlichen Geschäftsbereichen unterstützt. Es handelt sich dabei vor allem um
- ein konzernweites Rückversicherungskonzept,
- die Bereitstellung von versicherungsmathematischen Kapazitäten durch das Konzernaktuariat,
- die EDV-mäßige Unterstützung,
- die länderübergreifende Betreuung von Firmenkunden sowie
- das Management der Kapitalanlagen.
Die Vienna Insurance Group ist der Auffassung, dass dieser Ansatz den Konzernunternehmen Flexibilität einräumt, um sich bestmöglich den lokalen Marktbedingungen anzupassen und es dem Konzern gleichzeitig ermöglicht, seine strategischen Ziele zu erreichen.
Diversifikation
Ziel des Konzerns ist es, Risiken durch eine breite Diversifikation in allen Bereichen nachhaltig gering zu halten. Dies soll durch die geografische Diversifikation und die unterschiedlichen Vertriebskanäle des Konzerns mit seiner Tätigkeit in derzeit 23 Ländern gewährleistet werden. Eine mögliche Verschlechterung des Versicherungsumfeldes in einem Markt hat dadurch nur begrenzte Auswirkungen auf den Gesamtkonzern.
Durch die Mehrmarkenpolitik gelingt es dem Konzern in den einzelnen Ländern, unterschiedliche Zielkunden anzusprechen und verschiedene Vertriebskanäle zu nutzen. In den einzelnen Märkten wird jeweils ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Lebens- und Nichtlebensgeschäft ebenso wie zwischen Privat- und Firmenkundengeschäft angestrebt.