Angesichts einer weltweit und national herausfordernden Konjunkturlage ist die Entwicklung des österreichischen Versicherungsmarktes nicht als Zeichen einer spezifischen Schwäche des Versicherungssektors zu interpretieren. Der österreichische Gesamtmarkt verzeichnete, vor allem aufgrund des Rückgangs im Bereich Leben (-6,7%), im Jahr 2012 eine leichte Verringerung von -0,9%.
Das österreichische Bruttoinlandsprodukt wuchs real um lediglich +0,6%, wobei besonders das zweite und vierte Quartal mit +0,1% bzw. -0,1% gedämpft ausfielen. Die Staatsschuldenkrise und die damit einhergehende Schwäche des Welthandels traf Österreich als kleine offene Volkswirtschaft in besonderer Weise. Dennoch konnten Sparbemühungen des öffentlichen Haushalts und die modernisierte Wirtschaftsstruktur vor einer tieferen Rezession schützen.
Der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts der jüngsten zehn EU-Mitgliedsländer (NMS-10) fiel mit 1,1% zwar niedrig aus, lag jedoch noch deutlich über der Entwicklung der EU-27, die ein Minus von 0,3% verzeichnete. Die Arbeitslosigkeit in den NMS-10 war 2012 mit 9,8% um 0,7 Prozentpunkte geringer als jene der EU-27. Aufgrund der gedämpften Nachfrage aus den EU-15 konnte sich die Leistungsbilanz dieser Länder nur geringfügig um 0,6 Prozentpunkte erholen.
Auf europäischer Ebene konnte rechtzeitig die Handlungsfähigkeit der EU demonstriert werden, was zu einer einstweiligen Beruhigung der Finanzmärkte entscheidend beitrug. Hier positionierte sich die EZB stärker als in der Vergangenheit.