Angesichts geänderter Regelungen im europäischen Versicherungsaufsichtssystem, welche unter dem Namen „Solvency II“ bekannt sind, und die voraussichtlich bis Anfang des Jahres 2013 von den EU-Mitgliedsstaaten umzusetzen sind, stehen die Versicherungsunternehmen vor großen Herausforderungen. Es ist davon auszugehen, dass diese grundlegende Reform des Versicherungsaufsichtsrechtes bei vielen Unternehmen zu höheren Kapitalanforderungen führen wird.

Der Vorstand der Vienna Insurance Group hat während des Geschäftsjahres 2009 ein konzernweites Projekt zur Implementierung von Solvency II auf Einzel- sowie Konzernebene eingerichtet, das zentral von Österreich aus gesteuert wird. Gruppenweite Richtlinien und Methodiken werden im Konzern erstellt und dezentral in den Einzelgesellschaften implementiert, um eine konsistente und rechtzeitige Umsetzung des Projekts zu gewährleisten. Unter den derzeitigen Voraussetzungen und auf Basis der letzten QIS-Ergebnisse ist die VIG auf Gruppen- und auf Einzelebene auf die unter Solvency II erhöhten Eigenmittelanforderungen gut vorbereitet.

An der Entwicklung und Implementierung eines partiellen internen Modells wird im Zuge des Solvency II-Projektes sowohl auf Konzern- als auch auf Einzelebene weiter intensiv gearbeitet. Es wird sichergestellt, dass in den Konzerngesellschaften die notwendigen Berechnungsmodelle und Berechnungsprozesse eingerichtet werden, um sowohl auf Einzelunternehmensebene als auch hinsichtlich der Gruppenberechnungen konsistente Werte ermitteln zu können. Dies unterstützend werden hierzu momentan konzernweit umfangreiche Testläufe durchgeführt. In Hinblick auf Solvency II finden derzeit intensive Abstimmungen mit den Aufsichtsbehörden statt, um eine Abnahme des partiellen internen Modells zum Zeitpunkt des Inkrafttretens von Solvency II sicherzustellen.

Hinsichtlich der künftigen qualitativen Risikomanagement-Anforderungen wird in der Vienna Insurance Group ein einheitliches Solvency II-adäquates Governance-System etabliert, das alle notwendigen Funktionen (Risikomanagement, Compliance, Aktuarielle Funktion, Interne Revision) umfasst sowie die Verantwortlichkeiten und Prozesse klar definiert. Ein weiteres Ziel besteht darin, konzernweit einheitliche Standards und Methodiken hinsichtlich Risikoinventur und Own Risk and Solvency Assessment (ORSA) umzusetzen. Dies trägt dazu bei, ein gruppenweit konsistentes und umfassendes Risikoreporting zu entwickeln, um die Risikosituation der Gruppe noch besser erfassen und steuern zu können. Ein konzernweites internes Kontrollsystem gewährleistet die Einhaltung der sich aus dem Risikomanagement ergebenden Leitlinien und Vorgaben.

Diese Informationen
wurden von PWC
INTER-TREUHAND
GmbH, Wien am 12. März 2012 geprüft.