Wir entwickeln uns weiter, unsere Organisation auch. Die Änderungen in den Strukturen auf Konzern- und Gesellschaftsebene machen 2010 zu einem Jahr des Um- und Aufbruchs.
Moderne Managementstruktur in Kraft
Die Genehmigung durch die österreichische Finanzmarktaufsicht am 3. August 2010 setzte den Schlusspunkt in einem zukunftsweisenden Prozess, der im Jahr davor eingeleitet wurde. An dessen Ende steht ein gemeinsames Dach für die Einzelgesellschaften in Form einer Konzernholding und ein gestärktes Versicherungsgeschäft in Österreich; an dessen Beginn die gelungene Expansion nach Zentral- und Osteuropa. Die dynamische Entwicklung des Konzerns bildet den Hintergrund für die Entscheidung, die internationale Tätigkeit der Gruppe von den Aufgaben als österreichischer Marktführer zu trennen.
Lag 2009 der Schwerpunkt der Umstrukturierung bei den organisatorischen Maßnahmen, rückten im Jahr 2010 die Beschlussfassungen der zuständigen Gesellschaftsgremien und Behörden in den Fokus. Unter den Aktionären der Vienna Insurance Group erlangte die neue Managementstruktur breite Zustimmung. Bei der Hauptversammlung Mitte des Jahres sprachen sie sich einstimmig für die Reorganisation aus.
Nach der Abspaltung des operativen Versicherungsgeschäftes in Österreich betreibt die WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Vienna Insurance Group als größte Einzelgesellschaft des Konzerns wie bisher das Schaden- und Unfall-, Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft.
Die börsenotierte Konzernholding trägt den Namen VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe und ist für die internationale Steuerung des Konzerns verantwortlich. Darüber hinaus übernimmt sie länderübergreifendes Rückversicherungs- und Firmengeschäft. Die wesentlichen Steuerungsfelder der Konzernholding umfassen insbesondere:
- IT-Koordination
- Veranlagungssteuerung
- Finanz- und Rechnungswesen
- Planung und Controlling
- Internationale Personalentwicklung
- Internationales Aktuariat
- Risikomanagement
- Konzernrevision
- Investor Relations
- Public Relations
- Marketing
- Rückversicherung
- Länderübergreifendes Firmengeschäft
- Vienna International Underwriters (VIU)
Zudem wurden zwei Organisationseinheiten geschaffen, die sich speziell mit der Frage beschäftigen, wie die Ertragskraft des konzernweiten Personen- bzw. Kfz-Versicherungsgeschäftes langfristig gesichert werden kann.
Außenauftritt im neuen Gewand
Die Stärke eines führenden internationalen Versicherers vermittelt das im Zuge der Reorganisation neu gestaltete Konzern-Logo. Es betont die Innovationskraft und die Internationalität der Gruppe und rückt die Funktion der VIG als Konzernholding in den Vordergrund. Das Logo steht für die Zukunfts- und Ergebnisorientierung des Konzerns und erinnert darüber hinaus durch traditionelle Elemente an historische Wurzeln.
Auf die Konzernholding und die Bedeutung der Vienna Insurance Group in Zentral- und Osteuropa ist auch der überarbeitete Internetauftritt ausgerichtet. Die Konzern-Website www.vig.com bietet umfangreiche Informationen zur VIG: angefangen von der Geschichte und der Entstehung des Konzerns über Hinweise zur Aktie und zur kulturellen Verantwortung bis hin zu den internationalen Karrieremöglichkeiten. Ein neues Feature ist ein RSS-Feed, das Anwendern Aktualisierungen der Investor-Relations- und Public-Relations-Seiten übersichtlich anzeigt.
Erhöhung des Anteils an der TBIH auf 100%
Mit dem Erwerb des Minderheitenanteils von 40% der Kardan Financial Services B.V. an der TBIH Financial Services Group N.V. (TBIH) schließt die Vienna Insurance Group die vollständige Übernahme der TBIH erfolgreich ab. Die TBIH hält Mehrheitsanteile an Versicherungsgesellschaften in der Türkei, der Ukraine und in Georgien. Das Engagement der Vienna Insurance Group an der TBIH besteht seit dem Jahr 2006. Bereits 2009 hat die Vienna Insurance Group die von der TBIH gehaltenen Anteile an deren Versicherungsgesellschaften in Albanien, Bulgarien, Kroatien und Mazedonien direkt übernommen. Durch die verstärkte Einbindung der Versicherungsaktivitäten der TBIH in die Vienna Insurance Group kann das Know-how des Konzerns zur Positionierung auf den jeweiligen Versicherungsmärkten noch besser genutzt werden.
Organisatorische Maßnahmen in den Ländern
Ziele des Aktionsprogrammes erreicht
Das im Jahr 2009 ins Leben gerufene zukunftsorientierte Effizienzsteigerungsprogramm mit Maßnahmen in mehreren Ländern schloss die Vienna Insurance Group 2010 erfolgreich ab. Die Einsparungen in der Gesamthöhe von rund EUR 100 Mio. wurden unter anderem durch die effiziente Nutzung von Synergien und durch Verbesserungen kundenrelevanter Prozesse erzielt. Unternehmensübergreifende Back-Office-Aktivitäten wurden forciert und auf weitere Bereiche ausgedehnt. Die 2009 initiierten Projekte wurden plangemäß umgesetzt. Beispielsweise nahmen die neu eingerichteten Service-Center der Wiener Städtischen mit 2010 ihre Tätigkeit auf. Durch die Zentralisierung der Ressourcen erfolgt die Schadensabwicklung jetzt noch kundenfreundlicher und wirtschaftlicher.
Rumänien
2010 wurde die rumänische Gesellschaft Omniasig Leben verkauft. Die Vienna Insurance Group konzentriert sich in der Lebensversicherung nunmehr ausschließlich auf die Entwicklung der beiden Tochterunternehmen BCR Leben und Asirom, die in diesem Marktsegment ausgezeichnet positioniert sind.
Albanien
Seit Dezember 2010 ist die Interalbanian Teil der Vienna Insurance Group. Die Gesellschaft wurde 2004 gegründet und betreut als Nichtlebensversicherer vorwiegend Kunden in der Kfz-Sparte. Mit der Akquisition stärkt der Konzern seine Position als zweitgrößter Versicherer des Landes. In Albanien ist die Vienna Insurance Group neben der Interalbanian mit der Sigma tätig.
Kroatien
Mit der Verschmelzung der zwei Konzerngesellschaften Helios und Cosmopolitan Life hat die Vienna Insurance Group einen starken Anbieter von Lebens- und Nichtlebensversicherungen mit ausgedehntem Vertriebsnetz etabliert. Die fusionierte Gesellschaft mit dem Namen Helios Vienna Insurance Group bietet landesweit attraktive Lösungen für umfassenden Versicherungsschutz in allen Lebenslagen.
Montenegro und Mazedonien
2010 gründete die Vienna Insurance Group zwei Lebensversicherungsgesellschaften: in Montenegro die Wiener Städtische Podgorica, in Mazedonien die Winner-Life Skopje. Mit diesem Schritt erweitert der Konzern seine Präsenz in Zentral- und Osteuropa und erschließt neue Geschäftspotenziale in Märkten mit großen Entwicklungschancen. Den Vertrieb der Produkte starten beide Unternehmen 2011. Mit den zur Erste Group gehörenden Gesellschaften Erste Bank Podgorica bzw. Sparkasse Bank Makedonija Skopje haben sie starke Partner an ihrer Seite. Die Kooperation mit der Erste Group wird damit auf insgesamt zehn Länder ausgedehnt.
Türkei
Die Vienna Insurance Group hat mit der Dogan Sirketler Grubu Holding die Vereinbarung getroffen, einen weiteren Anteil von rund 10% am Sachversicherer Ray Sigorta zu erwerben. Die Transaktion wurde Anfang 2011 abgeschlossen. Mit diesem Schritt erhöht die Vienna Insurance Group ihr Engagement am aufstrebenden türkischen Versicherungsmarkt und bindet die Ray Sigorta noch stärker in das Konzernnetzwerk ein.
Weißrussland
Die weißrussische Gesellschaft Victoria wurde mit der Kupala als aufnehmende Gesellschaft Ende 2010 verschmolzen. Die fusionierte Gesellschaft tritt unter dem Namen SBA ZASO Kupala auf. Ziel war es, die Geschäftsbasis der Vienna Insurance Group in einem Markt zu festigen, der vor wichtigen Liberalisierungsschritten steht.