Österreich

Für das Jahr 2011 erwarten das Institut für höhere Studien (IHS) und das Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO), beides renommierte österreichische Forschungseinrichtungen im Bereich der Wirtschaftswissenschaften, einen Anstieg des realen Bruttoinlandsproduktes von 2,1% bzw. 2,2%. Damit dürfte sich die Wirtschaftsleistung nahezu analog zum Jahr 2010 entwickeln, für das die Institute ein Wachstum in Höhe von 1,9% bzw. 2,0% prognostizierten. Der Aufwärtstrend im Jahr 2010 erfasste insbesondere die österreichische Exportwirtschaft, die von der verbesserten Weltwirtschaftslage profitierte.

Der Konsum der privaten Haushalte wird auch im Jahr 2011 stabilisierend auf das Wachstum wirken, aber nur wenig Dynamik aufweisen. Zu einer Erhöhung der Inflationsrate um 0,2 bzw. 0,4 Prozentpunkte dürften die steigenden Rohstoffpreise auf den Weltmärkten und die Anhebung ausgewählter indirekter Steuern führen. Die Berechnungen lassen zudem auf eine erneute Zunahme der Beschäftigung schließen. Da sich das Arbeitskräfteangebot ebenso ausweitet, wird die Arbeitslosenquote aber allenfalls minimal sinken.

CEE

In seinem Konjunkturausblick für den Euro-Raum geht das WIFO von einem gedämpften Wachstum in den kommenden Jahren aus, wohingegen für Zentral- und Osteuropa ein stärkerer Zuwachs erwartet wird. Das IHS rechnet ebenfalls mit einer Beschleunigung des Wirtschaftswachstums in der CEE-Region. So soll die Wirtschaft etwa in Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Kroatien im Jahr 2011 wieder an Fahrt aufnehmen bzw. die Entwicklung sich ins Positive kehren.

Ein Blick auf das Gesamtbild macht klar, wie unterschiedlich sich die wirtschaftliche Situation in den einzelnen Ländern darstellt. Sah sich Rumänien laut IHS-Berechnungen im Jahr 2010 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 2% konfrontiert, verzeichnete die Slowakei einen Anstieg von rund 4%. 2011 dürften sich die Wachstumsraten der Länder Zentral- und Osteuropas wieder annähern.

Allgemein kann davon ausgegangen werden, dass sich der wirtschaftliche Aufholprozess der CEE-Region in den folgenden Jahren fortsetzen wird, wenngleich, so wird vermutet, nicht mehr in dem rasanten Tempo wie vor 2008. Jene Länder, in denen die Krise im Jahr 2010 noch stark nachwirkte, werden an Dynamik gewinnen, die Region sich auf lange Frist erholen.