Der professionelle Umgang mit Risiken gehört zur Kernkompetenz
der Vienna Insurance Group.

Risikomanagement

Das Risikomanagement der Vienna Insurance Group ist fest in der Führungskultur des Unternehmens verankert und baut auf einer klar definierten konservativen Risikopolitik, einer umfangreichen Risikoexpertise, einem entwickelten Risikoinstrumentarium und risikobasierten Vorstandsentscheidungen auf.

Das Risikoinstrumentarium der Vienna Insurance Group setzt sich aus Risikokapitalmodellen für die unterschiedlichen Bereiche und Länder zusammen. Im Bereich der Versicherungstechnik gibt es z.B. schon seit Jahren ein integriertes Modell zur Berechnung des European Embedded Values. Die Rückversicherung und das Veranlagungsmanagement verwenden wiederum für ihre speziellen Anforderungen, wie die Berechnung des Value-at-Risk oder des Probable Maximum Loss, quantitative State-of-the-art Modelle zur Überprüfung der aktuellen Situation und zur Begrenzung des Ertragrisikos. Im Jahr 2008 wurde mit der Entwicklung eines integrierten internen Modells nach modernen Standards zur Berechnung des ökonomischen Risikokapitals begonnen, welches auch für künftige Solvenzanforderungen genutzt werden soll.

Die verschiedenen Risikoinstrumentarien bilden eine starke quantitative Säule, welche durch die Unternehmensorganisation im qualitativen Bereich optimal ergänzt wird. Richtlinien, Limitsysteme, Mindestanforderungen und die Verwendung einer Balanced Scorecard im Vertriebscontrolling stellen klare Risikovorgaben für die Führungskräfte dar. Darüber hinaus ermöglicht die Unternehmensorganisation eine effiziente Kommunikation zwischen den Abteilungen, wodurch ein laufender Austausch von relevanten und leicht verständlichen Parametern stattfindet. Die Abteilungen Produktgestaltung, Underwriting, Rückversicherung und Schadenmanagement tauschen sich beispielsweise regelmäßig über Schadenhäufigkeiten, Schadenhöhen und Stornoquoten aus. Diese Kommunikation zwischen den Abteilungen dient auch zur Erarbeitung kontinuierlicher Verbesserungen und zur Überprüfung der ursprünglichen Planparameter.

Wirtschaftliche Entwicklung

2008 war ein sehr angespanntes Jahr für die Kapitalmärkte und die Finanzbranche. Die größten Ausgleiche in der Geschichte wie Lehman Brothers im September 2008 oder die Krise in Island brachten die Finanzwelt in erhebliche Schwierigkeiten.

Aber auch große Konzerne sind von der Kredit- und Immobilienkrise schwer betroffen, wie z.B. AIG oder Citigroup, welche durch staatliche Hilfe gerettet oder von anderen Banken übernommen wurden. Beispielsweise wurde die drittgrößte Investmentbank Merrill Lynch von der Bank of America übernommen.

Als Folge der weltweiten Finanzkrise, die auch 2009 noch eine Rolle spielen wird, stiegen die Aktienvolatilitäten auf Höchststände und viele Kapitalmärkte wurden illiquid. Die Illiquidität führte unter anderem zu Panikpreisen, die wiederum die Bilanzen weiter verschlechterten. Ein ähnliches Bild der Finanzkrise zeigte sich auch in England und Deutschland.

Aufgrund der konservativen Veranlagungsrichtlinie und des strikten Limitsystems in der Vienna Insurance Group ist das Risiko aus Veranlagungen schon im Vorhinein reduziert worden. Im Deckungsstock der Vienna Insurance Group befinden sich kaum spekulativen Kreditderivate, die von den Banken in unglaublichen Volumina gehandelt wurden und unter anderem Auslöser und Beschleuniger der Krise waren. Aufgrund eines aktiven Portfoliomanagements (Reduzierung der Aktienquote, Erhöhung der Cashquote) konnte die Vienna Insurance Group die Auswirkungen der Finanzmarktkrise effektiv reduzieren.

Ausblick 2009

Ein wichtiger Aspekt für das Jahr 2009 wird die Weiterverfolgung der konservativen Risikopolitik der Vienna Insurance Group zum Vorteil aller Interessensnehmer sein. Die hohe Diversifikation, die sowohl regional als auch durch das breite Produktportfolio (Leben-, Schaden/Unfall-, Krankenversicherung) erzielt wird, sorgt auch in Krisenzeiten für Stabilität innerhalb der Vienna Insurance Group. Das ALM-Modell berücksichtigt simultan die Aktiv- und Passivseite in hohem Detaillierungsgrad, um die langfristige Sicherheit für die Kunden zu gewährleisten. Der detaillierte Risikobericht der Vienna Insurance Group befindet sich im Konzernanhang.