Österreich

Im Jahr 2009 gerät die österreichische Wirtschaft voll unter den Einfluss der internationalen Finanzkrise und in eine Rezession. Die Europäische Kommission rechnet mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,2%. Mit dieser Verringerung des Bruttoinlandsproduktes ist Österreich zwar um 0,9% besser als die erwartete Entwicklung der EU-15 Länder, dennoch schmilzt der Wachstumsvorsprung im Vergleich zur jüngeren Vergangenheit.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) erwartet vor allem, dass sich der Einbruch der Investitionsgüter- und Autoindustrie beim Haupthandelspartner Deutschland negativ auf die österreichische Wirtschaftsleistung auswirkt. Des Weiteren werden auch die Exporte in die Region Zentral- und Osteuropas deutlich an Dynamik verlieren. Zusätzlich wird der Tourismussektor, in der Vergangenheit ein wesentlicher volkswirtschaftlicher Wachstumstreiber, negativ auf die internationale Wachstumsschwäche reagieren. Überdies ist laut WIFO zu erwarten, dass wegen der steigenden Unsicherheit die Neuverschuldung der privaten Haushalte für Wohnbau und Konsum erschwert wird und die Versorgung der Unternehmen mit Risikokapital als Folge der Finanzkrise eingeschränkt wird.

Zur Abfederung der Folgen der Wirtschaftskrise hat die österreichische Bundesregierung ein Maßnahmenpaket beschlossen. Eine Steuerreform im Ausmaß von EUR 2,2 Mrd. zur Stärkung des privaten Konsums sowie zwei Konjunkturpakete lassen einen Wirtschaftsimpuls von insgesamt rund EUR 6 Mrd. erwarten.

Die Inflationsrate wird hingegen lediglich 1,2% betragen. Dieser Rückgang um zwei Prozentpunkte geht auf stark rückläufige Rohstoffpreise zurück.

CEE

Die Europäische Kommission erwartet, dass sich die sehr stark exportgetriebenen Volkswirtschaften der Region Zentral- und Osteuropa (CEE) nicht ganz den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise entziehen können.

So wird nach dem wirtschaftlichem Rekordwachstum in den vergangenen Jahren von einer kurzfristigen konjunkturellen Abkühlung ausgegangen. Im Durchschnitt wird mit einem Wachstum von 1,1% gerechnet. Hinzuzufügen ist, dass die Prognosen für den CEE-Raum sehr heterogen sind. So wird in Ungarn ein Rückgang der Wirtschaftsleistung von 1,6% prognostiziert, wohingegen beispielsweise in der Tschechischen Republik, in der Slowakei, und in Polen nach wie vor ein robustes Wachstum in einer Bandbreite von 1,7% bis 2,7% für das Jahr 2009 gesehen wird.

Als Grund für die Verlangsamung der Wachstumsdynamik kann das Überschreiten des konjunkturellen Höhepunktes gesehen werden. Zusätzlich muss auch der vorhergesagte drastische Rückgang der Wirtschaftsleistung von 2,1% der EU-15-Länder – und damit der wichtigsten Handelspartner und Investoren – als direkte Folge der von den USA ausgehenden Wirtschaftskrise in diesem Zusammenhang angeführt werden.

Neben erwarteten Exportrückgängen wird auch das Wachstum des privaten Konsums merklich abflachen, der bisher unter anderem auch zu einer großen Nachfrage von Privatkrediten führte. Angesichts höherer Refinanzierungskosten und geringerer Verfügbarkeit von Kapital bei Banken – eine Folge des gegenseitigen Vertrauensverlustes bei Finanzinstitutionen – werden sich die Kosten für Privatkredite drastisch erhöhen und somit die Nachfrage sinken. Dennoch wird erwartet, dass diese Abschwächung des Kreditbedarfs in manchen Ländern der CEE-Region, in denen das Kreditwachstum zu einer starken Ausweitung der Leistungsbilanz geführt hat, sich positiv auf ein mittel- bis langfristiges nachhaltiges Wirtschaftswachstum auswirken wird.

Zur Stabilisierung der privaten Konsumnachfrage wird auch die stark rückläufige Inflationsrate – von durchschnittlich 6,3% auf 3,5% –, die zu Reallohnsteigerungen führen wird, beitragen.

Somit kann allgemein erwartet werden – trotz rückläufiger Wachstumstendenzen –, dass die Dynamik des wirtschaftlichen Aufholprozesses dieser Region weitgehend aufrechterhalten bleibt.

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