Die Versicherungsgesellschaften der Vienna Insurance Group sind in der Schaden- und Unfallversicherung, der Lebensversicherung und der Krankenversicherung tätig. Das Tätigkeitsgebiet des Konzerns erstreckt sich über 23 Länder, die in die sieben geografischen Segmente Österreich, Tschechische Republik, Slowakei, Polen, Rumänien, Übrige CEE-Märkte und Sonstige Märkte gegliedert sind.
Prämienwachstum auf rund EUR 7,90 Mrd.
Die Vienna Insurance Group erwirtschaftete im Jahr 2008 ein hervorragendes Prämienvolumen von EUR 7.898,87 Mio. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung um EUR 986,94 Mio. bzw. 14,3%. Von den verrechneten Bruttoprämien blieben EUR 7.041,76 Mio. im Eigenbehalt der Vienna Insurance Group, an Rückversicherungsgesellschaften wurden EUR 857,11 Mio. abgegeben. Mit hohen Steigerungsraten trugen die CEE-Märkte zu diesem Prämienwachstum wesentlich bei. So verzeichnete die Tschechische Republik eine Prämiensteigerung von 25,6% und die Slowakei erhöhte ihre Prämien um 22,5%. Wachstumstreiber waren aber auch Polen (+46,4%) und Rumänien (+47,1%).
Insgesamt wurden im Jahr 2008 rund 50% der Konzernprämien in CEE erwirtschaftet. In der Schaden- und Unfallversicherung trugen die CEE-Gesellschaften sogar 61,7% zum gesamten Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft bei. Im Bereich der Lebensversicherung wurden 38,9% der Prämien in CEE erwirtschaftet.
Die abgegrenzten Nettoprämien konnten um 17,2% von EUR 5.941,69 Mio. im Jahr 2007 auf EUR 6.961,61 Mio. im Jahr 2008 gesteigert werden. Die Prämienabgrenzung betrug EUR 81,28 Mio. Die abgegrenzten Rückversicherungsabgaben beliefen sich auf EUR 855,98 Mio.
Aufwendungen für Versicherungsfälle
Die Aufwendungen für Versicherungsfälle beliefen sich im Jahr 2008 abzüglich der Anteile der Rückversicherung (EUR 606,23 Mio.) auf EUR 5.607,36 Mio. Dies bedeutet eine Erhöhung von EUR 575,85 Mio. bzw. 11,4%. Die Aufwendungen für die Versicherungsfälle stiegen somit im Vergleich zum Vorjahr weniger stark als die Prämieneinnahmen.
Betriebsaufwand
Der Betriebsaufwand aller konsolidierten Gesellschaften der Vienna Insurance Group betrug im Jahr 2008 inkl. der Aufwendungen für den Versicherungsabschluss und abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen EUR 1.562,12 Mio. und verzeichnete somit einen Anstieg von 16,1% im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufwendungen für den Versicherungsabschluss betrugen im Jahr 2008 EUR 1.375,96 Mio. und sind somit im Vergleich zum Jahr 2007 um 15,2% gestiegen.
Erhöhung des Gewinns vor Steuern um 23,7%
Mit einem Gewinn vor Steuern in der Höhe von EUR 540,80 Mio. steigerte die Vienna Insurance Group im Jahr 2008 ihren Gewinn gegenüber dem Vorjahr, trotz der negativen Einflüsse auf das Finanzergebnis, um beachtliche 23,7%. Somit erzielte der Konzern einen um EUR 103,50 Mio. höheren Gewinn vor Steuern als im Jahr 2007. Zu diesem Ergebnis trugen alle Geschäftsbereiche (Schaden/Unfall, Leben, Kranken) positiv bei. Außerordentliche Abschreibungen aufgrund der negativen Entwicklungen der Finanzmärkte (z.B. Lehman, Island,...) konnten durch außerordentliche Erträge aus Verkäufen (BA-CA Versicherung, Unita, diverse Liegenschaften) mehr als kompensiert werden.
Ergebnis je Aktie
Das Ergebnis je Aktie, eine Kennzahl, die den Konzernjahresüberschuss der durchschnittlichen Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien gegenüberstellt, erhöhte sich im Jahr 2008 auf EUR 3,41. Der gestiegene Jahresüberschuss ließ das Ergebnis je Aktie somit um 14,4% (2007: EUR 2,98) kräftig wachsen. Dies trotz einer Erhöhung der Aktienanzahl im Zuge der im 1. Halbjahr 2008 durchgeführten Kapitalerhöhung um 23 Mio. Aktien.
Combined Ratio deutlich unter 100%
Die Combined Ratio des Konzerns (nach Rückversicherung, ohne Berücksichtigung von Veranlagungserträgen) betrug im Jahr 2008 96,4%. Gerade angesichts der zahlreichen Naturkatastrophen im gesamten europäischen Raum (2008 waren es vor allem Stürme) ist dies, auch im Vergleich mit anderen Versicherungskonzernen, eine beachtliche Leistung. Zur Stärkung der Ertragskraft wird angestrebt, dass jede einzelne Konzerngesellschaft eine Combined Ratio deutlich unter 100% erzielt.
Finanzergebnis
Im Jahr 2008 erreichte die Vienna Insurance Group ein Finanzergebnis von EUR 913,93 Mio. Hier wurde trotz der negativen Einwirkung der internationalen Finanzkrise nur ein Minus von 8,4% bzw. EUR 83,63 Mio. verzeichnet. Somit bestätigte sich die Richtigkeit einer konservativen Veranlagungspolitik, wie sie die Vienna Insurance Group verfolgt. Dennoch ging die Finanzkrise nicht gänzlich an der Vienna Insurance Group vorüber. So mussten im Jahr 2008 außerordentliche Abschreibungen in der Höhe von rund EUR 500 Mio. vorgenommen werden. Diesen Abschreibungen standen jedoch außerordentliche Erträge in der Höhe von rund EUR 400 Mio. gegenüber.
Kapitalanlagen fast EUR 25 Mrd.
Die gesamten Kapitalanlagen der Vienna Insurance Group erreichten zum 31. Dezember 2008 EUR 24.547,57 Mio. Im Vergleich zum Jahr 2007 bedeutet dies eine Steigerung von EUR 4.376,18 Mio. bzw. 21,7%. In diesen Kapitalanlagen sind alle Grundstücke und Bauten der Vienna Insurance Group, alle Anteile an at-equity konsolidierten Unternehmen und sämtliche Finanzinstrumente mit eingerechnet. Nicht berücksichtigt sind die Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung. Diese stiegen im Jahr 2008 von EUR 3.065,99 Mio. um 17,5% auf EUR 3.602,40 Mio. Im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung erreichten die Kapitalanlagen EUR 3.751,38 Mio. (+15,3%). In der Lebensversicherung konnte eine Steigerung um 24,4% von EUR 16.047,24 Mio. auf EUR 19.965,45 Mio. verzeichnet werden. Im Bereich der Krankenversicherung erreichten die Kapitalanlagen der Vienna Insurance Group am 31. Dezember 2008 EUR 830,74 Mio. (-4,6%). Der Rückgang der Kapitalanlagen im Bereich der Krankenversicherung ist auf Kapitalumschichtungen im freien Vermögen zurückzuführen.
Eigenkapital
Die Kapitalbasis der Vienna Insurance Group konnte im Jahr 2008 um 58,2% auf EUR 4.138,79 Mio. erhöht werden (2007: EUR 2.615,56 Mio.). Das Eigenkapital wurde vor allem durch die im 1. Halbjahr 2008 durchgeführte Kapitalerhöhung und die Ausgabe von Hybridkapital gestärkt.
Versicherungstechnische Rückstellungen
Die versicherungstechnischen Rückstellungen betrugen zum 31. Dezember 2008 EUR 21.682,37 Mio. Somit hatte die Vienna Insurance Group Ende 2008 um 27,9% höhere versicherungstechnische Rückstellungen als am 31. Dezember 2007. Damit beliefen sich diese auf EUR 17.092,13 Mio. In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die versicherungstechnischen Rückstellungen im Vergleich zum Jahr 2007 um 9,7% auf EUR 4.101,24 Mio. Die Lebensversicherung erhöhte ihre versicherungstechnischen Rückstellungen bis zum 31. Dezember 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 33,3% auf EUR 16.776,29 Mio. und die Krankenversicherung erhöhte ihre versicherungstechnischen Rückstellungen um 4,8% auf EUR 804,84 Mio.
Die versicherungstechnischen Rückstellungen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung erhöhten sich ebenfalls von EUR 2.948,52 Mio. im Jahr 2007 um 13,5% auf EUR 3.346,77 Mio.
RoE (Return on Equity)
Der RoE beschreibt das Verhältnis des Konzerngewinns zum durchschnittlichen Gesamteigenkapital der Vienna Insurance Group. Trotz der Eigenkapitalstärkung durch die Kapitalerhöhung und die Ausgabe von Hybridkapital im 1. Halbjahr 2008 erreichte die Vienna Insurance Group im Jahr 2008 eine hervorragende Eigenkapitalrentabilität (RoE) von 14,3% (2007: 18,0%).
Cash Flow
Der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit erhöhte sich im Jahr 2008 um EUR 68,12 Mio. bzw. 3,4% auf EUR 2.089,10 Mio. Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit der Vienna Insurance Group betrug im Jahr 2008 EUR -3.026,60 Mio. (2007: EUR -1.959,04 Mio.). Die größten Positionen des Cash Flow aus der Investitionstätigkeit ergaben sich aus dem Erwerb von jederzeit veräußerbaren Wertpapieren sowie aus dem Erwerb von vollkonsolidierten und at equity-konsolidierten Unternehmen. Aus der Finanzierungstätigkeit der Vienna Insurance Group ergab sich ein Cash Flow von EUR 1.173,69 Mio. im Vergleich zu EUR -62,80 Mio. im Jahr 2007. Am Ende des Jahres 2008 standen die Finanzmittel der Vienna Insurance Group bei EUR 619,33 Mio. Insgesamt erhielt die Vienna Insurance Group im Jahr 2008 Zinsen und Dividenden in der Höhe von EUR 836,89 Mio.