Österreich

Das Assekuranzjahr 2010 fiel den vorläufigen Ergebnissen des Versicherungsverbandes Österreich (VVO) zufolge deutlich positiver aus als das vorangegangene. Das gesamte Prämienvolumen der österreichischen Versicherungsbranche stieg um rund 2%. Ein großer Teil des Zuwachses ist auf die erfreuliche Entwicklung einzelner Sparten der Schaden- und Unfallversicherung sowie auf das große Interesse an Einmalerlägen zurückzuführen.

Dass der Lebensversicherungsmarkt im Jahr 2011 an die Dynamik des Vorjahres anschließen wird, ist unwahrscheinlich. Der zu befürchtende Rückgang im Einmalerlagsgeschäft dämpft die Erwartungen zum Prämienaufkommen in der Lebensversicherung im Jahr 2011.

In der Schaden- und Unfallversicherung zeichnet sich für das Jahr 2011 eine mit 2010 vergleichbare Entwicklung ab, d.h. ein Prämienwachstum von rund 2%.

Im Krankenversicherungsgeschäft ist von einer unveränderten Geschäftslage auszugehen. Für das Jahr 2011 wird in diesem Segment ein Anstieg des Prämienvolumens von 2,8% prognostiziert. Dabei bestünde angesichts der Prognosen zur demografischen Entwicklung, auch in Österreich, großer Bedarf an Pflegeversicherungen. Noch ist es aber nicht gelungen, das Bewusstsein der Bürger für diese Thematik in dem Maße zu schärfen wie beispielsweise für die private Pensionsvorsorge.

CEE

Im Rück- und Ausblick des Rückversicherer Swiss Re zum weltweiten Versicherungsmarkt sind für Zentral- und Osteuropa zwei unterschiedliche Entwicklungen auszumachen. Während das direkte Nichtlebensgeschäft im Jahr 2010 real geringfügig rückläufig war, erfuhr die Lebensversicherungssparte starken Aufwind. Für die kommenden Jahre ist vor allem in der Lebensversicherung mit hohen Wachstumsraten zu rechnen, aber auch das Nichtlebensgeschäft dürfte laut Swiss Re-Berechnungen zulegen, im Jahr 2011 um rund 4%.

Das Potenzial der Lebensversicherung in CEE ist noch um ein Vielfaches höher, als dies in westlichen Märkten der Fall ist. Die Absicherung durch die staatlichen Pensionssysteme ist meist deutlich geringer als in Westeuropa. In dem Bewusstsein, selbst für die Zukunft vorsorgen zu müssen, steigt die Nachfrage nach Anspar- und Lebensversicherungsprodukten. Dieser Trend verstärkt sich mit wachsendem Einkommen, das Lebensversicherungsgeschäft gewinnt weiter an Bedeutung. In der Tschechischen Republik, in der Slowakei, in Polen oder in Ungarn spielt die Lebensversicherung bereits eine zentrale Rolle, andere Länder werden mit steigendem Wohlstandsniveau folgen.

In den noch jungen Versicherungsmärkten eröffnet vor allem das Nichtlebenssegment Entwicklungsmöglichkeiten. Mit dem eigenen Auto entsteht zuallererst Bedarf an Kfz-Versicherungen. Zudem beginnen sich die Unternehmen der Region gegen die vielfältigen Risiken ihrer Geschäftstätigkeit abzusichern. Mit steigendem Wohlstand wird unter der Bevölkerung der Wunsch nach den eigenen vier Wänden sowie Schutz des erworbenen Eigentums dringlicher. Die Nachfrage nach Haushalts- und Eigenheimversicherungen nimmt zu.

Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Versicherungsmärkte Zentral- und Osteuropas auch in nächster Zeit stärker wachsen werden als jene Westeuropas. Das Aufholpotenzial ist in der gesamten Region nach wie vor groß. CEE bleibt ein Wirtschaftsraum mit Zukunft.